Schwerpunkt: Zahnbehandlungen

  • Zahnröntgendiagnostik
  • Zahnsteinentfernung und Politur
  • Prophylaxebehandlungen
  • Zahnextraktionen

Der derzeitige Schwerpunkt der Zahnbehandlungen umfasst bei Katzen die Therapie von FORL (=feline odontoklastische resorptive Läsionen).

Weitere Schwerpunkte sind die Behandlung der Gingivostomatitis bei der Katze und die Behandlung von Parodontalerkrankungen bei Hunden.

 

Dies sind auch die weitaus häufigsten Erkrankungen an den Zähnen der genannten Tierarten.

 

Resorptive Läsionen (RL) und deren Therapie im Detail

 

Die Abkürzung FORL hat sich im Fachjargon etabliert, korrekter ist jedoch die neuere Abkürzung RL (Resorptive Läsionen).

 

RL ist gekennzeichnet durch den Verlust von Zahnhartsubstanz (Zahnschmelz im Kronenbereich; Zahnzement im Wurzelbereich) durch knochenabbauende Zellen. Eine konkrete Ursache für diese Erkrankung, die leider viele Katzen betrifft, konnte bis jetzt nicht gefunden werden. Häufig ist nicht nur ein Zahn, sondern mehrere betroffen. Da der Beginn der RL häufig im Zahnhalsbereich respektive Wurzelbereich erfolgt, kann man anhand der Untersuchung der Maulhöhle nur die sogenannte Spitze des Eisberges erkennen.

 

Solche veränderten Zähne sind sehr schmerzhaft für das betroffene Tier. Leider zeigen Hunde und Katzen Zahnschmerzen nicht so offensichtlich wie wir das gerne hätten. Speichelfluss, Nahrungsverweigerung und reduzierte Fellpflege sind nur das Ende eines schon seit langem bestehenden schmerzhaften Erlebens. Die derzeit einzig mögliche Sanierung ist das restlose Entfernen der betroffenen Zähne inklusive der Wurzeln, damit die Katze wieder schmerzfrei leben kann. Aus all den genannten Gründen ist ein Dentalröntgen notwendig um das Gesamtausmaß der Veränderungen erfassen zu können und die richtigen therapeutischen Schritte einzuleiten.

 

Bezüglich der medizinisch technischen Ausrüstung benötigt man dazu unbedingt ein Dentalräntgen, eine steuerbare Narkosevorrichtung sowie eine komplette Zahnstation.

 

Namhafte Fachtierärzte für Zahnheilkunde setzen sich sehr intensiv mit diesem Thema auseinander. Ich versuche mich weitgehend nach solchen Meinungsbildnern zu orientieren.

 

Die Therapie gestaltet sich entsprechend aufwendig.

 

Benötigt werden:

  • Das Legen eines Venenkatheters um notwendige Medikamente und Elektrolytlösungen zuzuführen.
  • Eine steuerbare Narkose um Narkoselänge und -tiefe bedarfsgerecht für den Patienten anzupassen. Eine Intubation um Lungenentzündungen durch Einatmen von Spülflüssigkeiten zu vermeiden. Messung von Herz-, Kreislaufdaten (Atmung, Puls, Körpertemperatur) durch einen Assistenten während des Eingriffs.
  • Ein Zahnröntgen um festzustellen welche Zähne in welchem Ausmaß von RLs betroffen sind. Des weiteren wird das Zahnröntgen benötigt um über die Art der notwendigen Extraktionen entscheiden zu können.
  • Eine Zahnstation, sozusagen der Werkzeugkoffer einer Schwerpunktpraxis für Zahnmedizin.

 

Beispiele für resorptive Läsionen an den Zähnen einer Katze

 

1) Schneidezähne Oberkiefer (jeweils die äußeren Schneidezähne sind betroffen)

2) Backenzähne Unterkiefer

 

 Gingivostomatitis der Katze im Detail

Diese Krankheit erfasst leider auch schon Tiere im frühen Erwachsenenalter und ist gekennzeichnet durch hochgradige Entzündungen des Zahnfleisches. Die Entzündungen können in besonders schweren Fällen auch die gesamte hintere Maulhöhle erfassen. Eine Häufung dieser Krankheit wird bei Rassekatzen z.B. Main Coon, Britisch Kurzhaar und anderen Vertretern dieses Typs beobachtet, kommt aber auch bei normalen Hauskatzen regelmäßig vor. Auch bei dieser Krankheit konnte die genaue Ursache bislang noch nicht festgestellt werden. Man geht von einem multifaktoriellen Geschehen aus. Die Therapie setzt sich wie folgt zusammen: regelmäßige Entfernung des Zahnsteins, in Kombination mit Zahnröntgenaufnahmen und selektive Extraktionen erkrankter Zähne. Diese Therapien können in individuellen Fällen noch durch eine Interferontherapie (=immunitätsmodulierend) ergänzt werden. Das dafür notwendige Equipment und der getätigte Aufwand ist ähnlich hoch wie bei der Behandlung von RLs.

 

Parodontalerkrankung des Hundes im Detail

Die häufigste beim Hund bekannte Erkrankung betrifft den Zahnhalteapparat (= Parodont). Durch Ansammlung von Plaque (= Biofilm mit Bakterien) und/oder des Niederschlags von Zahnstein im Bereich der Kronen- /Wurzelgrenze des Zahns kommt es zu einer Entzündung dieser sensiblen Zone. Schreitet diese Entzündung voran so wird der Zahnhalteapparat zunehmend geschädigt (ähnlich wie beim Menschen) und führt zu einem Freilegen von Wurzelanteilen des Zahns (=schmerzhaft).

Auch beim Hund gibt es Rassehäufungen (kleine Rassehunde und deren Mischlinge, aber auch der Pudel) für die Neigung zur Zahnsteinentwicklung. Regelmäßiges putzen der Zähne ist eine ausgezeichnete vorbeugende Maßnahme um es gar nicht so weit kommen zu lassen.

 

Entfernung eines persistierenden Milcheckzahns bei einem Hund

Vorher
Vorher
Nachher
Nachher